Mobi­li­täts­pro­jekt smar­na: Erkennt­nis­se eines Modellversuchs

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Bredstedt/Breklum. Mit einem öffent­li­chen Event hat das Modell­pro­jekt smar­na jüngst sei­nen Abschluss gefei­ert. Bis Mit­te Dezem­ber lässt sich zwar der Bereich des Car­sha­rings noch nut­zen, doch war es für das Lei­tungs­team ein guter Zeit­punkt, um gemein­sam mit Wegbegleiter:innen und wei­te­ren inter­es­sier­ten Gäs­ten auf das Erreich­te zu bli­cken. Im Bre­klu­mer Chris­ti­an Jen­sen Kol­leg (CJK) kamen daher am 25. Novem­ber rund 70 Men­schen zusam­men, um gemein­sam auf Mei­len­stei­ne des Pro­jekts zu blicken.

Kreis­prä­si­dent lobt Zusam­men­ar­beit der Kommunen

Die ers­te Stu­fe des Bun­des­wett­be­werbs #mobilwandel2035 ein­ge­rech­net, lie­gen drei inten­si­ve Jah­re hin­ter dem Pro­jekt­team und sei­nen Betei­lig­ten aus den vier Koope­ra­ti­ons­raum­ge­mein­den Bred­stedt, Bre­klum, Struckum und Voll­stedt (BBSV). Kreis­prä­si­dent Frank Zahel beton­te in sei­nem Gruß­wort, wie wert­voll inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit sei, auch mit Blick auf Lösun­gen für die Mobi­li­tät im länd­li­chen Raum. „Das Pro­jekt smar­na hat bewie­sen, dass man mit einem intel­li­gen­ten Sys­tem des Car­sha­rings und mit E-Bikes auch auf dem Land vor­an­kom­men kann, ohne die Umwelt mehr als unbe­dingt erfor­der­lich zu beein­träch­ti­gen“, sag­te Zahel. Im Kreis­tag und in der Kreis­ver­wal­tung bli­cke man mit größ­tem Inter­es­se auf das Geleis­te­te und sei gern bereit, bei künf­ti­gen Gesprä­chen und kon­zep­tio­nel­len Über­le­gun­gen zu unterstützen.
Im Anschluss an die Wor­te des Kreis­prä­si­den­ten dreh­te es sich im CJK zunächst um die Orts­mit­ten­ge­stal­tung, die ein wei­te­res wich­ti­ges Ele­ment des Modell­pro­jekts darstellt.

Orts­mit­ten­ge­stal­tung lässt Kon­zep­te entstehen

Die Gut­ach­ter­bü­ros „Insti­tut Raum & Ener­gie“ sowie „ARGUS Stadt und Ver­kehr“ prä­sen­tier­ten Ergeb­nis­se der Gestal­tungs­werk­stät­ten, die in den smar­na-Kom­mu­nen durch­ge­führt wur­den. Unter Betei­li­gung der jewei­li­gen Bür­ger­schaft sind Pla­nungs­ideen ent­stan­den, die in Form von Maß­nah­men­steck­brie­fen und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen doku­men­tiert wer­den. Jeder Ort im Koope­ra­ti­ons­raum BBSV wird ein eige­nes Kon­zept zur Orts­mit­ten­ge­stal­tung erhal­ten. Dar­in dreht es sich je nach Kom­mu­ne bei­spiels­wei­se um Schul­weg­si­cher­heit, Auf­ent­halts­qua­li­tät im öffent­li­chen Raum, Nut­zungs­kon­zep­te für Dorf­ge­mein­schafts­häu­ser oder etwa alter­na­ti­ve Park­raum- und Verkehrsplanungen.

„Gal­lery Walk“ bie­tet Raum für Gespräche 

Ein „Gal­lery Walk“ bot Gäs­ten sodann die Mög­lich­keit, sich mit wei­te­ren Akteu­ren der Regi­on ver­traut zu machen, die sich wie das Pro­jekt smar­na um nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät ver­dient machen. Mit dabei war das Evan­ge­li­sche Kin­der- und Jugend­bü­ro Nord­fries­land, das sei­ne Mit­fahr­app „IDA“ prä­sen­tier­te. Die­se funk­tio­niert ähn­lich wie eine Whats­App-Grup­pe. Geschlos­se­ne Nut­zer­krei­se stel­len dar­in Mit­fahr­ge­le­gen­hei­ten zur Ver­fü­gung. Es las­sen sich außer­dem Gesu­che für Fahr­diens­te ein­stel­len. Olaf Jan­ke erläu­ter­te, wie er sein Pri­vat­au­to mit­hil­fe einer App fürs Cars­Sha­ring zur Ver­fü­gung stellt und damit bei­spiels­wei­se Kos­ten spart. Bir­ger Sönk­sen vom Ver­ein Dör­ps­mo­bil Drels­dorf berich­te­te über das Car­sha­ring-Modell mit einem Dorf­ge­mein­schafts­auto und auch die NAH.SH war vor Ort und erläu­ter­te, wie öffent­li­cher On-Demand-Ver­kehr funk­tio­nie­ren kann.
Das beson­de­re Infor­ma­ti­ons-For­mat wur­de von den Gäs­ten sehr gut ange­nom­men. Beim Gang von Stand zu Stand ergab sich eine Viel­zahl von span­nen­den Gesprächen.

smar­na Car­sha­ring – es braucht mehr Zeit

Eli­sa­beth Rot­te, haupt­amt­li­che Koor­di­na­to­rin von smar­na, prä­sen­tier­te Erkennt­nis­se aus dem Test­be­trieb des Regio­na­len Flot­ten­ma­nage­ments. Sie erläu­ter­te, dass die Nut­zungs­zah­len des Car- & Bike-Sha­rings bestän­dig ange­wach­sen sei­en. Deut­lich wur­de dem­nach, dass zen­tra­le Fahr­zeug-Stand­or­te sich eta­blier­ten und mit der Zeit immer mehr Ein­zug in den All­tag der Nutzer:innen hiel­ten. „Per­sön­li­che Anlauf­stel­len sowie ehren­amt­li­che Unter­stüt­zung vor Ort sind dar­über hin­aus für die Akzep­tanz im länd­li­chen Raum beson­ders wert­voll“, erläu­ter­te die Mobi­li­täts­ko­or­di­na­to­rin eine Erkenntnis.

Der nur rund 1,5 Jah­re andau­ern­de Test­be­trieb las­se kei­ne all­ge­mein­gül­ti­gen Pro­gno­sen zu. In Sachen Wirt­schaft­lich­keit habe sich aller­dings gezeigt, dass finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch die öffent­li­che Hand unver­zicht­bar sei. Nicht zuletzt des­halb emp­fahl Eli­sa­beth Rot­te mit Blick auf nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät einen inten­si­ven poli­ti­schen Dis­kurs sowie lang­fris­ti­ge Planungen.

Mobi­li­tät als Bestand­teil der Daseinsvorsorge

Magnus Peter­sen vom smar­na-Pro­jekt­team betrach­te­te in sei­nem Aus­blick die Mobi­li­tät als ele­men­ta­ren Bestand­teil der Daseins­vor­sor­ge, um die sich Bund, Land, Kreis und Kom­mu­nen in ihren unter­schied­li­chen Rol­len gemein­sam küm­mern müss­ten. Er for­der­te eine plan­mä­ßi­ge, ver­bild­li­che Zusam­men­ar­beit in Gre­mi­en, die sich tie­fer­ge­hend und nach­hal­tig mit dem The­ma beschäf­ti­gen müss­ten. Enga­ge­ment von Haupt­amt und Ehren­amt sei hier glei­cher­ma­ßen gefor­dert. Peter­sen möch­te daher das Aus­lau­fen des Modell­pro­jekts nicht als Ende, son­dern viel­mehr als Anfang eines lang anhal­ten­den, posi­ti­ven Pro­zes­ses verstehen.

Dank an Hauptakteurin

Zum Abschluss des Abends dank­te Claus Lass, Bür­ger­meis­ter Bre­kl­ums und Spre­cher des Koope­ra­ti­ons­raums BBSV, Eli­sa­beth Rot­te für ihre her­aus­ra­gen­de Arbeit. Die smar­na-Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin habe stets die Fäden des Vor­ha­bens zusam­men­ge­hal­ten und das gesam­te Team mit Geduld, Kraft und ihrem umfas­sen­den Gesamt­über­blick durch man­che Her­aus­for­de­rung gelei­tet. Dafür gab es lang­an­hal­ten­den Applaus.